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KARATE-SOMMER IN BERLIN |
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Special Karate Summer Course
Als Trainer waren diesmal Sensei Ohta und Sensei Otake erschienen, da Sensei Enoeda leider verhindert war.
Sensei Ohta war schon mehrmals in Berlin als Trainer zu Gast. Auch Sensei Otake ist hier kein Unbekannter. Er leitete schließlich den 1.Special Karate Summer Course 1993 zusammen mit Sensei Enoeda.
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Endlich war es mal wieder so weit: Der Monat Juli nahte heran und natürlich freute ich mich ungemein auf das damit für mich schon fast obligatorische Sommertrainingslager in Berlin. Doch dann kam für mich die herbe Enttäuschung: Ich bekam einfach keinen Urlaub für ausgerechnet jene eine Woche. Zum Glück aber gelang es mir, so in den Dienstplan zu kommen, daß ich wenigstens Gelegenheit hatte, an zwei Tagen nach Berlin zu fahren.
So fragte ich denn auch im Verein herum, ob nicht vielleicht noch jemand mitkommen wolle. Allein trotz der vielen, die noch im Frühjahr ihr Interesse bekundet hatten, fanden sich nur zwei: Thomas und Marco.
Also machte sich unser Trio am Mittwochmorgen in aller Frühe auf den Weg, um rechtzeitig in Berlin anzukommen, sollte doch der Lehrgang diesmal in einer anderen Halle stattfinden, die mir gänzlich unbekannt war, was für uns nur eines bedeuten konnte: Stadtplan raus und suchen.
Kaum in Berlin angekommen ging der Ärger dann auch schon los: Hier eine Baustelle, dort eine gesperrte Zufahrt und schon waren wir ganz schön durcheinander. Dann verfuhren wir uns auch gleich noch mehrmals, bis wir endlich den richtigen Weg gefunden hatten. Trotz alledem kamen wir aber mehr als pünktlich an und fanden sogar noch einen Parkplatz direkt vor der Halle. Drinnen trafen wir auch gleich ein bekanntes Gesicht: Siggi - also waren wir auf jeden Fall in der richtigen Halle gelandet.
In der Halle selbst war schon eine beachtliche Anzahl Karateka versammelt. So in etwa 150 Teilnehmer werden wohl schon zusammen gekommen sein. War man von Wien oder den letzten beiden Jahren her noch eine beträchtliche Anzahl von Danträgern und Braungurten gewöhnt, so konnte man diese hier fast schon an den Fingern abzählen. Aber eines ist sicher: Je kleiner die Gruppe, desto größer der Lerneffekt, da der Lehrer natürlich mehr auf den Einzelnen eingehen kann.
Kurz vor 10 Uhr betraten dann die beiden Meister Sensei Ohta (seines Zeichens Assistenztrainer von Shihan Enoeda, der selbst leider nicht kommen konnte) und Sensei Otake (Chief-Instructor Griechenland) die Halle. Ganz anders als in Wien tat sich hier noch nichts. In Wien nämlich nahmen alle Karateka sofort Aufstellung, sobald die Meister das Dojo betraten. Das hier nichts dergleichen geschah, ist sicherlich auch einer der großen Kritikpunkte Sensei Fujinagas, hat aber auch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Man hat so Gelegenheit, die Meister doch noch das eine oder andere zu fragen, was nach dem Training schon nahezu unmöglich war, verschwanden sie doch immer relativ schnell aus dem Dojo.
Dann endlich begann das Training. Wie gewohnt wurden die Karateka in zwei Gruppen unterteilt: Weiß bis Grün und Blau bis Dan. Die Meister selbst wechselten sich immer ab, so daß jeder in den Genuß kam, einmal bei Sensei Ohta und einmal bei Sensei Otake zu trainieren. Am Vormittag stand zumeist Partnertraining auf dem Programm. Dies beinhaltete dem Programm. Dies beinhaltete zunächst eine solide Grundschule, wobei die Meister natürlich großen Wert auf die exakte Ausführung der Techniken legten, und deren anschließender Umsetzung am Partner. Am Nachmittag wurde Kata geübt. In der Unterstufe waren dies die Heian Kata Heian Sandan und Heian Yondan, während die Oberstufe die Kata Jion, Heian Godan und Bassai Dai übte.
Insbesondere das Kata-Training war wieder einmal äußerst lehrreich - lernte man doch wieder einige neue Applikationen. Dazu kommt, daß man wieder einige kleinere Fehler aufgezeigt bekam, die es nun auszumerzen gilt. Einmal mehr hat sich gerade hier gezeigt, daß man niemals alles kann. Immer gibt es jemanden, der es besser kann und dem sollte man natürlich nacheifern.
Im Grundschultraining zeigte Sensei Ohta wieder einmal seine Spezialtechniken. D.h. an sich ganz normale Techniken, aber diese werden aus allerlei möglichen und unmöglichen Drehungen und Wendungen heraus ausgeführt, so daß man zum Schluß schon nicht mehr weiß, in welche Richtung man sich zuerst drehen soll, um die Technik am Ende dann doch noch richtig anbringen zu können. Besonders schwierig seine Fußtechniken mit dem vorderen Fuß. Dabei verlangt er beispielsweise eine schnelle Rückwärtsbewegung zum Ausweichen, doch soll man fast im selben Moment mit dem vorderen Bein eine Kontertechnik ausführen. Dies war natürlich nicht so einfach, wenngleich Sensei Ohta dies mit einer bewundernswerten Leichtigkeit demonstrierte. Auch sein schon fast sprichwörtliches "Easy!" half darüber nicht hinweg, daß so ziemlich jeder Schwierigkeiten hatte.
Auch Sensei Otake machte seinem Namen wieder alle Ehre. Neben seiner altbekannten Technik 'Reingleiten mit Gyaku Zuki' (auf verschiedenste Art und Weise) und entsprechenden Abwehr- und Kontertechniken des Partners zeigte er, daß er den Spitznamen "Gummibärchen Otake" (den erhielt er übrigens vor zwei Jahren von Anne) zu recht trägt. Er bringt es nämlich fertig zu sagen: "Locker in die Grätsche gehen" (zum Dehnen) - und schon ehe man sich's versieht ist er unten, während sich alle anderen mächtig anstrengen müssen, es ihm gleich zu tun...
Soweit über das Training. Mittags waren wir übrigens immer bei McDonald's essen - oder, wie Marco sich auszudrücken beliebte, bei Mac Kotz. Dort vergaß er denn auch am Donnerstag seine Gürteltasche mit sämtlichen Papieren, Geld usw. Glücklicherweise aber lag noch alles unberührt da, als wir eigens eine reichliche Stunde später noch einmal hinfuhren.
Am Mittwochabend war Lehrgangsfete. Zuvor jedoch gingen wir noch zum Chinesen essen - so wie es sich für einen richtigen Lehrgang auch gehört. Anschließend fuhren wir zur Halle, wo die Party stattfinden sollte. Dort standen wir auch eine ganze Weile herum, unterhielten uns, aber so richtige Party-Stimmung wollte einfach nicht aufkommen. Sensei Ohta schwang zwar kräftig das Tanzbein, doch dies genügte nicht, um mehr Leben auf die Tanzfläche zu rufen. So beschlossen wir, wieder zur Halle zurückzufahren und uns Am nächsten Morgen erfuhren wir, daß die Prüfungen nicht wie erst vorgesehen, am Abend stattfinden sollten, sondern bereits nach der ersten Trainingseinheit. Das Training ging schnell vorbei und dann fieberten Thomas und Marco ihrer bevorstehenden Prüfung entgegen. Ob sie aufgeregt waren? Ganz und gar nicht, oder vielleicht doch so ein ganz großes Bißchen... war es doch das erste Mal, daß sie bei jemanden die Prüfung ablegen würden, den sie vermutlich gar nicht kannten - und wer weiß wie der prüft... Etwas ruhiger wurden sie aber, als sie erfuhren, daß Siggi Gelz die Prüfung abnehmen würde. Durch die Aufregung kam dann auch der eine oder andere kleinere Fehler zustande. Alles in allem aber kann man sagen, daß beide eine gute Prüfung absolviert haben. Marco und Thomas haben nun also den 6. Kyu. Ihnen beiden auf diesem Wege noch einmal recht herzlichen Glückwunsch!
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Gasshuku in Wien | Wir trauern
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