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KARATE-LEHRGANG
 

Nachdem es in den letzten Monaten nahezu keine Aktivitäten in unserem Verein gab, nahmen jetzt ein paar von uns die Ausschreibung für den Wochenendlehrgang mit Sensei Ohta zum Anlaß, ihren seit langem angestauten Drang nach Abwechslung, besonders in Bezug auf das wöchendliche Training, nachzukommen. So fuhren wir am Samstag, den 02.03.´96 nach Berlin-Hellersdorf, um von Sensei Ohta Neues zu lernen, Altes zu vertiefen, aber auch neue Motivationen zu erlangen. Wir, das waren einerseits R.-P. Görlach, M. Keßler, Th. Müller und S. Schräpel, andererseits St. Wohmann, G. Knoblich und meine Wenigkeit.


 
 

Steffen, Giovana und ich fuhren gegen 09.00 Uhr morgens los und waren etwa 11.30 Uhr in Berlin, während Ralf und die anderen auf Grund einer außerplanmäßigen Stadtrundfahrtetwas später eintrafen. Nun mußten so "schwierige" Fragen geklärt werden, wie: Sind vielleicht irgendwo bekannte Gesichter zusehen?, Wo und Wann melde ich mich an?, und: Dränge ich mich jetzt in den Umkleideraum hinein oder warte ich, bis die anderen fertig sind?

In der Halle, Sorry!, natürlich im Dojo angelangt, warteten wir auf die 1.Trainingseinheit. Diese begann dann auch püktlich um 13.00 Uhr. Zunächst wurde unter der Leitung eines Dan-Trägers die Erwäamung durchgeführt, in deren Verlauf Sensei Ohta ,mit etwas Verspätung im Dojo eintraf. Er übernahm auch gleich die Gruppe und ging zum eigentlichen Training über. Es waren vorallem Grundtechniken, wie Gedan-Barei, Age-Uke und Gyaku-Zuki, die geübt und anschließend im Partnertrainig gefestigt wurden. Auch wenn man es nicht glauben möchte, diese erste Stunde ging trotz des relativ eintönigen Trainigs viel zu schnell vorüber.

Nach Beendigung der 1.Trainigseinheit gelang es dann Steffen und mir, aber auch Giovana, durch den guten und schnellgefaßten Entschluß, uns duschen zu gehen, einpaar Tropfen lauwarmes Wasser zu ergattern. Dies war dann auch das einzigewarme Waaser, das die Halle hergab. Als wir geduscht und umgezogen waren, gab es für uns nur noch ein Ziel - denstetig wachsenden Hunger zu bekämpfen. Also irrten wir durch das Wohnviertel, um uns schließlich, wie sollte es anders sein, an einem China-Restaurant wiederzufinden. Hier konnten wir in einer angenehmen Ruhe die reichlich aufgetragenen Speisen zu uns nehmen.

Doch spätestens mit verlassen des Restaurants wurde auch dem letzten klar, daß der Versuch, nichts von dem Essen übrig zulassen, eingroßer Fehler war. Denn nun schleppten wir uns mit schweren Magen zurück zur Turnhalle, zogen uns um, und warteten dann "faul und träge" auf den Beginn des 2.Trainigs, obwohl wir dieses zum jetzigem Zeitpunkt gerne durch einen ausgedehnten Mittagsschlaf ersetzt hätten.

Wie auch immer! Nach der Erwärmung, wiederum durch einen Dan-Träger, war die ganze Müdigkeit vergessen. So konnten wir uns voll auf Sensei Ohta´s Anweisungen konzentrieren. Geübt wurden diesmal Shuto-Uke, Nukite, Morote-Uke in Zenkutsu-Dachi oder Kokutsu-Dachi, und dies wieder allein oder mit einem Partner .

allein oder mit einem Partner .

Auch diese Trainigseinheit verging sehr schnell, und es näherte sich der Zeitpunkt, an dem wir unsere ganze Härte bewiesen sollten. Duschen war angesagt! Bei einer Temperatur, welche uns eher an "arktische Eisberge", als an eine angenehme Dusche denken ließ, war dies wirklich kein Vergnügen. Aber!, wir haben es überstanden.( - und sind "Härter" geworden- anm.d.Schr.) Nun mußten wir auf die 2.Trainingsgruppe warten, um gemeinsam zu unserer Unterkunft zu fahren. Ralf, Marko, Thomas und Stefan fuhren leider schon nach Hause, so das wir nur noch zu dritt waren. Die nun beginnende Zeit des Wartens, ca.1 Std., überbrückten wir mit Unterhaltung und dem Genuß eines von uns mitgebrachten, speziellem Getränk´s, auf das ich aus rein sportlichen Gründen hier nicht näher eingehen möchte. Als sich dann auch die letzten vor der Halle eingefunden hatten, fuhren wir im Konvoi zum Dojo des gastgebenden Vereins, der sich im Keller eines alten Bürogebäudes, ca.15 Minuten entfernt, befand. Hier wurden nun die Nachtlager aufgebaut. Während Giovana und Steffen sich um den Betrieb der Kaffeemaschine bemühten, sorgte ich im Gemeinschaftsraum für etwas Musik. Nun stürzten wir drei uns auf Steffen´s Abendbrot, tranken Kaffee und spielten anschließend Skat. Im Verlauf unserer Bemühungen, Giovana die wichtigsten Regeln diesen Spieles beizubringen, füllte sich langsam der Raum, und es wurde ein gemütlicher Abend mit interessanten Gesprächen. Vor allem der intensive Meinungsaustausch mit den Karatekas aus Lübbenau führte dazu, daß die Letzten erst um 04.00 Uhr im Schlafsack lagen.

Gegen 08.00 Uhr morgens standen wir wieder auf der "Matte". Die Sachen schnell gepackt, die Rester vom Abendbrot vernichtet, dazu noch eine herrlich duftend, Mühdigkeit vertreibende, groooße Tasse köstlichsten Kaffee, warteten wir auf Siggi Gelz, der uns dann zurück zur Turnhalle brachte. Hier angekommen, zogen wir uns gleich um, und bereiteten uns auf die letzte Trainingseinheit vor,die pünktlich um 10.00 Uhr begann. Nach der zehnminütigen Erwärmung wurden heute hauptsächlich Fußtechniken (Mae-Geri, Yoko-Geri) und im zweiten Teil Katas trainiert. Zum Schluß gab es zum Dank für Sensei Ohta eine Menge Beifall für seine geleistete Arbeit. Sehr zufrieden mit dem zuendegehenden Lehrgang fuhren wir dann mit der festen Absicht nach Hause, bald wieder einen Lehrgang zu besuchen.

Es war keineswegs ein gewöhnlicher Lehrgang, denn ich meine, kein Lehrgang gleicht dem anderen. Es wird immer Unterschiede in der Trainingsqualität, sowohl positive wie negative Erfahrungen, vor allem aber auch schöne Erlebnisse geben.

Nein, das einzige, das man wohl als Gewohnheit ansehen kann, ist, das nach wie vor geringe Interesse unserer Vereinsmitglieder an diesen Wochenlehrgängen.



Enrico Beckstein

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