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17.04.: ANTWORT AN DEN SRD VORSTAND
 

bitte missverstehe mein Schreiben nicht.

Ich möchte nicht die Arbeit des Vorstands kritisieren. Ich weiß selbst wie schwer es ist, einen Verein zu leiten.

Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich habe mit Keiko mit Sicherheit weit weniger zu schaffen, als Ihr als Vorstand oder möglicherweise der eine oder andere Verein. Auch mir wurden diverse Äußerungen von Jan in Bezug auf meine Person bzw. unseren Verein zugetragen. Gut. Aber: Hier geht es um die Sache, um Fakten nicht um persönliche Gefühle. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, diese E-Mail zu schreiben.

Die Art und Weise wie Keiko reagiert wird von mir keinesfalls gebilligt. Ebenso sind allerdings auf der anderen Seite auch die Reaktionen des Vorstands von Vorurteilen geprägt und lassen nicht in jedem Fall Sachlichkeit erkennen. Ich erinnere nur an die Wortwahl des letzten Rundschreibens in Bezug auf Keiko, welcher doch recht aggressiv war.

Es mag sein, dass die Ausführungen des Vorstands im Kern richtig waren - dies möchte ich hier nicht beurteilen - aber der Ton war aus meiner Sicht eindeutig nicht im Sinn der Sache. Es sei denn, man ist bemüht, den bereits schwelenden Konflikt weiter eskalieren zu lassen. Es wäre besser gewesen, Wertungen und Meinungen nicht in das Schreiben aufzunehmen, sondern einzig die Fakten sprechen zu lassen. Gerade Wertungen und Meinungen sind es, die schon oft aus kleinen Mücken riesige Elefanten haben werden lassen.

Gerade in einer bereits aufgeheizten Situation ist es wichtig, dass mit besonderem Fingerspitzengefühl vorgegangen wird. Dies war auch die Intention meines Schreibens. Ich wollte den Vorstand noch einmal sensibilisieren.

Natürlich gibt es Grenzen. Doch auf beiden Seiten muss Bereitschaft vorhanden sein, Kompromisse zu finden. Niemand kann erwarten, dass eine der beiden Seiten die eigene Position zu 100% übernimmt. Durch den freien Gedankenaustausch, durch kontroverse Diskussionen wird doch der Sache weit mehr gedient, als wenn die Ideen einzelner einfach so übernommen werden. Das Ringen um die besten Lösungen sollte das gemeinsame Ziel aller sein. Ich bin der Überzeugung, dass die Satzungsänderungsanträge von Keiko auf jeden Fall der Schaffung besserer Rahmenbedingungen für die Verbandsarbeit dienen sollten. Kein kleiner Mitgliedsverein wird nur um dem Verband schaden zu wollen, eine Vereinssatzung ändern.

Ich habe es auf der VVV bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht: Die Stellungnahmen des Vorstands zu den einzelnen Punkten waren nur bedingt von Sachlichkeit geprägt. Es kam zu Unterstellungen und Vorwürfen. Dies ist kein professioneller Umgang mit der Situation. Ich habe vor vielen Jahren in unserem Verein die gleichen Fehler gemacht. Zum Glück eskalierte die Situation nicht.

Wir müssen versuchen, das Positive zu sehen. Der Mensch neigt dazu, von der Richtigkeit seiner eigenen Meinung auszugehen und gerade dies ist in Situationen wie der jetzigen ein großes Problem, denn genau dies hindert uns, nach einer konstruktiven für beide Seiten annehmbaren Lösung zu suchen.

Der Vorstand muss die Verbandsinteressen in den Vordergrund seines Tun und Handelns stellen und darüber hinaus in jedem Fall die Neutralität wahren. Dies mag m Einzelfall durchaus sehr schwer sein, ist aber für eine klare Sicht auf die Dinge unabdingbar.

Vorwerfbar sind aus meiner Sicht dem Vorstand zumindest zwei sehr konkrete Punkte, die als Faktum auch unumstößlich dastehen:

1.
Auf der VVV hast Du selbst eingeräumt, dass es bei der Bearbeitung der Mitgliedermeldung des Keiko von Seiten des Verbands Versäumnisse gegeben hat. Derartige Versäumnisse müssen ausgeräumt werden.
Gerade wenn der Vorstand Versäumnisse eingestehen muss, so dürfen diese Versäumnisse nicht zum Nachteil Dritter (Keiko) werden. Diese Versäumnisse müssen ein Grund für eine Heilung des Verfahrensfehlers sein, indem der Geschädigte so gestellt wird, als habe es diesen Verfahrensfehler nicht gegeben (Wiedereinsetzung in den vorigen Stand).
Ein geeignetes Mittel hierfür wäre gewesen, dass der Vorstand selbst beantragt, dass Keiko die entsprechenden Stimmrechte zugestanden werden, die diesem Verein bei korrektem Verfahren zugestanden hätten.
Ein derartiger Antrag kam nicht.
In Eurem Rundschreiben macht ihr deutlich, dass Keiko in Anbetracht der Stimmverhältnisse auf die beschlossenen Anträge im Rahmen der letzten VVV keinen entscheidenen Einfluss hätte ausüben können. Das ist richtig. Dabei verkennt der Vorstand aber, dass gerade dieser Punkt sämtliche Beschlüsse der VVV angreifbar macht.
Wäre es nicht viel einfacher gewesen, mit 2/3 Mehrheit zu beschließen (wahrscheinlich sogar einstimmig), dass Keiko seine Stimmen erhält und fertig?

2.
Zum Verfahren in Bezug auf den Ausschluss von Jan vom Instructor-Training habe ich mich in meiner vorangegangen E-Mail ausführlich geäußert und ich möchte mich nicht wiederholen.
Auf der SRD-Meisterschaft habe ich diesbezüglich auch mit Jörg Kohl gesprochen und meine Bedenken ausführlich dargelegt. Ich war von Jörg's Reaktion, einem Achselzucken und der Äußerung "Wir werden sehen!" sehr enttäuscht. Ich hätte mir schon erwartet, dass man sich zumindest eingehender mit der Problematik und den Argumenten befasst. Sicherlich steht Jan der Rechtsweg offen - doch zu welchem Preis? Müssen wir mit unserem kleinem Verband gleich negativ in die Schlagzeilen geraten?
Natürlich kann man darauf spekulieren, dass der andere nicht klagt - aber ist nicht jeder vermiedene Streit, jede gefundene Lösung mehr wert als Recht zu behalten oder Recht zu bekommen?
Müssen wir immer um jeden Preis unseren Willen durchsetzen?
Können wir nicht auch einmal selbst um der Sache willen zurückstecken?

Wenn es um den Verband geht, muss das "WIR" eindeutig im Vordergrund stehen. Betonen wir gemeinsam das WIR, suchen WIR gemeinsam nach Lösungen und bringen WIR gemeinsam den Verband voran! Ich glaube, dass uns dies weit mehr helfen wird, als dass wir uns gegenseitig in einem unablässigem Kleinkrieg weiter zerfleischen. Zeigen WIR Toleranz und Größe - so können WIR gemeinsam wachsen. Ich erinnere mich noch gut an etwas, was uns Tanaka Sensei in Wien zu verstehen gab: "Gemeinsam seid Ihr stark". Wir haben damals nicht auf ihn gehört, wir haben uns gestritten und getrennt und sind schwächer geworden und dies nun schon zweimal. Ich möchte nicht, dass dies ein weiteres Mal geschieht. WIR müssen gemeinsam bestrebt sein, alles zu tun, um neue Mitglieder zu gewinnen und vorhandene Mitglieder zu halten. WIR müssen den Mitgliedsvereinen als Verband ein Zuhause geben.
All dies natürlich nicht um jeden Preis, aber fragen wir uns ehrlich: Ist unser Handeln wirklich immer beispielhaft gewesen oder haben wir uns nicht auch hin und wieder zu unbedachten Taten hinreißen lassen?

"Wirklich groß ist nur, wer verzeihen kann," sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Üben wir uns in wahrer Größe. Ziehen wir einen Schlussstrich und wagen einen neuen Anfang.



Ralph


18.04.: Zivi für 2007/2008 | 17.04.: Antwort des SRD Vorstands