Sie sind hier: News Archiv 1994  
 NEWS
Archiv 2007
Archiv 2006
Archiv 2005
Archiv 2004
Archiv 2003
Archiv 2002
Archiv 2001
Archiv 2000
Archiv 1999
Archiv 1998
Archiv 1997
Archiv 1996
Archiv 1995
Archiv 1994
Archiv 1993
Archiv 1992
Archiv 1991
Archiv 1990

KARATE-LEHRGANG
 

Wieder einmal war der Chiefinstructor der JKA für Europa Sensei Enoeda (8°), diesmal gemeinsam mit seinem Assistent Sensei Ohta (5°), in Berlin - und: Auch unser Verein war mit 5 Lehrgangsteilnehmern vertreten.

Der diesjährige vom Shotokan Ryu Deutschland e.V. ausgerichtete Special Karate Summer Course mit Sensei Enoeda in Berlin sollte zu einem der wirklich ganz großen Ereignisse in der Karateszene in diesem Jahr werden. Weit über 200 Karateka aus den verschiedensten Bundesländern (eine Gruppe kam sogar aus Bayern) und dem benachbarten Ausland waren eigens angereist, um den Großmeister live zu erleben und eine trainings- und schweißintensive Woche zu "genießen", was bei den vorherrschenden hohen Temperaturen nicht zu dem Problem werden sollte.


 
 

Am Montag, dem ersten Trainingstag also, war sogar das Fernsehen dabei, um über dieses Top-Ereignis in den Berliner Abendnachrichten zu berichten.

Doch davon abgesehen, war es wie immer. Die Gruppen wurden diesmal allerdings ein wenig anders eingeteilt. So trainierten in der Unterstufe die Schüler bis zum 6. Kyu (Grüngurt), während die Oberstufe ab Blaugurt eingeteilt war. Die Senseis wechselten täglich die Gruppen, so daß jeder in den Genuß kam, bei beiden zu trainieren und zu lernen, denn Erklärungen gab es en masse.

war. Die Senseis wechselten täglich die Gruppen, so daß jeder in den Genuß kam, bei beiden zu trainieren und zu lernen, denn Erklärungen gab es en masse. Sensei Enoeda bediente sich dabei stets des anwesenden Dolmetschers, der allerdings zumeist aufgrund der begleitenden Demonstration des Meisters nicht vonnöten war, da man auch so verstand, was gemeint war.

Anders Sensei Ohta: Er erklärte alles auf Englisch (verstehen konnte man ihn wegen seiner betont langsamen Sprechweise gut). Von Zeit zu Zeit warf er auch einen Brocken Deutsch ein, daß er nebenbei bemerkt, erstaunlich gut versteht und auch spricht, wenngleich er es sich nicht anmerken ließ. Besonders hervorzuheben ist die Art von Sensei Ohta. Immer, wenn er einen Fehler entdeckte, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht, sodann machte ganz gerne ein paar Scherze. Am besten kamen jedoch seine ausführlichen Demonstrationen an. So demonstrierte er z.B. die kompliziertesten Sprungtechiken in den Kata oder Kombinationen mit einem Lächeln auf den Lippen, beugte danach immer seinen Oberkörper vor, während er seine Hände auf den Knien abstützte, schaute in die Runde und fragte "Okay?", was bei ihm soviel hieß wie: "Und jetzt ihr!", was natürlich niemand in der Perfektion schaffte. Ebenso bei der Kata-Applikation: Sensei Ohta ließ sich von mehreren Schwarzgurten angreifen, um die richtige Anwendung der Techniken zu zeigen. Ganz gleich wie schwierig die Wendungen auch waren, er war stets schneller als die Angreifer, die doch meist nur gerade vorgehen mußten.

Der Vormittag war wie schon im letzten Jahr der Grundschule mit anschließender Umsetzung des soeben Erlernten am Partner vorbehalten, wobei die beiden Senseis großen Wert auf den richtigen Hüfteinsatz und vor allem die richtige Atmung legten. Besonders in der Oberstufe ließ Sensei Enoeda spezielle Fußtechniken üben. Während im letzten Jahr noch Ushiro Geri als so ziemlich schwierigste Fußtechnik anzusehen war, wurde diesmal Ura Mawashi Geri und auch Ushiro Mawashi Geri geübt.

Der Nachmittag war für das Katatraining reserviert. In der Unterstufe wurden die Heian Kata sowie zum Abschluß Tekki Shodan geübt, während in der Oberstufe die Kata Nijushiho, Bassai Sho, Meikyo (Rohai), Kanku Sho und Enpi geübt wurden. (Eine Kata schwerer als die andere.)

Soweit der Ausblick auf das Training. Übernachtet haben wir in einer Halle im Berliner Stadtbezirk Pankow (ca. 15 Minuten vom Sportforum Weißensee, wo der Lehrgang stattfand). Da wir am Montagabend nichts weiter zu tun hatten, machten wir einen kleinen Stadtbummel und ließen uns dann im chinesischen Restaurant nieder, um das erste Mal an diesem Tag etwas Richtiges zu essen. Zeit hatten wir genug und so ließen wir uns zum Spaß Stäbchen bringen. Man konnte trotz der Stäbchen tatsächlich satt werden, wenn auch nicht ganz so schnell wie sonst.

Stadtbummel und ließen uns dann im chinesischen Restaurant nieder, um das erste Mal an diesem Tag etwas Richtiges zu essen. Zeit hatten wir genug und so ließen wir uns zum Spaß Stäbchen bringen. Man konnte trotz der Stäbchen tatsächlich satt werden, wenn auch nicht ganz so schnell wie sonst.

Dienstag und Mittwoch sind wir wieder nach hause gefahren; am Donnerstag aber sollte nach den Prüfungen am Nachmittag die große Lehrgangsfete sein, die wir auf keinen Fall verpassen wollten.

Wir kamen auch pünktlich an und aßen erst einmal etwas, während Yvonne eifrig einer Sprite (oder war es doch Mineralwasser oder irgendsoein Saft?) zusprach.

Für Musik war gesorgt, eine gute Showeinlage lieferte zunächst Siggi, als er seine neugeschaffene Stilrichtung "Go-Ju-Kiai" vorstellte, die besser als jede andere ist und auf dem Prinzip des Vollkontakt basiert, bei der es aber zugleich auch auf "Kraft", "Ausdauer" und "Intelligenz" ankommt. Anschließend sangen die Bayern ein tolles Lied über sich und den Lehrgang. Beide Vorführungen waren einfach Spitze und die Akteure lösten während ihrer Darbietung wahre Lachsalven aus und ernteten anschließend noch größere Beifallsstürme.

Da es in dem Kellergewölbe des Uni-Clubs langsam zu heiß wurde (es gab keine Klimaanlage), machten wir uns dann gegen zwölf auf den Rückweg zur Turnhalle.

Am Freitag gab es dann noch einmal ein "Abschiedstraining" bei Sensei Ohta, da Sensei Enoeda bereits vorzeitig abreisen mußte. Sensei Ohta äußerte, daß ihm und auch Sensei Enoeda das Trainingslager sehr großen Spaß bereitet habe und er hoffe, daß man sich im nächsten Jahr wiedersähe.

Nach dem Training erhielt Sensei Ohta lang anhaltenden Applaus für seinen "Einsatz" und - sein im wahrsten Sinne des Wortes - Spitzen-Training.

Ihr solltet die beiden Senseis wirklich einmal erleben! (Gelegenheit wäre dazu beispielsweise im Sommerlager 1995)

Zu den Bildern


Nächster Trainingstag | Mahnverfahren